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Büchervitrine: Der geheime Ursprung der Wörter

Eigentlich wollte ich schon lange etwas über dieses Buch schreiben. Bevor es nun endlich so weit ist, muss ich euch eine hanebüchene Geschichte erzählen. Die Geschichte davon, wie ich wegen ein paar vermaledeiter Halunken zuerst einmal das geheime Versteck dieses Buches suchen musste, bevor ich mich auf die Suche nach dem Ursprung der Wörter machen konnte. «Papperlapapp!» werden die einen nun denken, «das ist doch alles Mumpitz! Die will uns verballhornen, schlimmer noch: verhohnepipeln!» Nein, will ich nicht! Wenn ich an dieses Gesindel denke, ist mir nämlich heute noch blümerant. Und weil ihr jetzt bestimmt nur Kauderwelsch versteht (ich bin übrigens im Moment gerade dort in den Ferien, wo dieses Wort ursprünglich herkommt), will ich nun ganz ohne Brimborium erzählen, wie das Fiasko seinen Lauf nahm: Natürlich hatte ich mir dieses Buch sofort nach Erscheinen gekauft und auf meinen Stapel ungelesener Bücher gelegt, ganz weit oben. Aus verschiedenen Gründen musste dann die Lektüre noch ein bisschen warten, auch aus den Sommerferien kehrte das Buch leider ungelesen zurück. Doch schon bald standen die Herbstferien vor der Tür, mein Bücherstapel kam natürlich mit in die Berge. Voll Vorfreude packte ich die Bücher aus- und traute meinen Augen kaum: «Der geheime Ursprung der Wörter» war nicht dabei! Sofort durchsuchte ich alle Taschen noch einmal, verdächtigte meine Familie des Diebstahls und zweifelte meinen Verstand an. Doch das Buch blieb verschwunden! Also setzte ich meine ganze Hoffnung auf weitere Bücherstapel, die sich zuhause und in meinem Büro noch türmten, doch das Buch blieb verschwunden! Und dann, ein paar Tage nach den Ferien, traf mich die Erkenntnis wie ein Blitz: ich wusste, wo das Buch steckte! Vor den Ferien hatte ich es einem Lehrerkollegium als Inspiration für eine bevorstehende Projektwoche ausgeliehen. Tja, und anscheinend kam das Buch so gut an, dass es ganz einfach in der Schule blieg. Natürlich dachte ich zuerst daran, die raubeinigen Rabauken beim Schlafittchen zu packen und ihnen eine Standpauke zu halten. Schliessliche ist so ein Diebstahl (zumindest ein halber) kein Pappenstiel! Doch dann beschloss ich mich darüber zu freuen, dass ich mit meinem Buchtipp anscheinend ins Schwarze getroffen hatte. Davon profitieren würden schliesslich die Schülerinnen und Schüler, welche mit dem Buch arbeiten dürfen. Also bestellte ich mir das Buch ein zweites Mal und packte es gleichentags in meinen Koffer, damit es auf jeden Fall in den Ferien mit dabei ist. Ja, und hier sitze ich nun in den Bergen und amüsiere mich prächtig bei der Lektüre! Wir lesen uns in der Familie abwechslungsweise die Definitionen zu den einzelnen Wörter vor und versuchen zu erraten, welche davon wohl stimmt. Dabei ertappe ich mich immer wieder dabei, wie ich bei einer Definition ganz sicher bin, dass sie stimmt, weil ich davon auch schon gehört oder gelesen habe- nur um dann festzustellen, dass ich wieder einmal komplett falsch lag! Zwischendurch haben wir uns auch darin versucht, selbst Definitionen für ungewöhnliche und seltene Mundartwörter zu erfinden. Dabei können wir natürlich nicht mit so eindrücklichen sprachwissenschaftlichen Kenntnissen aufwarten wie Andrea Schomburg, aber Spass machte es allemal!

Wer also wie ich eine kleine Marotte hat und sich gerne mit Sprache, Sprachspielen oder Reimen beschäftigt, ungewöhnliche und skurrile Wörter liebt und sich gerne auf die Suche nach ihrem Ursprung begibt, wer eine Vorliebe für aus der Mode gekommene und fast vergessene Wörter hat- für den ist dieses Buch das Paradies! Andrea Schomburg ist mit «Der geheime Ursprung der Wörter» die perfekt Mischung aus Sprachwissenschaft, Fantasie und Kreativität gelungen. Es ist ein Buch, welches anregt und inspiriert, in bestem Sinne unterhält und amüsiert. Es ist Buch, welches einem wunderbare Lesestunden bereitet, alleine, zu zweit oder in einer Gruppe. Und was die Autorin mit viel Fantasie, Fabulierlust und Kreativität in Worten zu Papier bringt, übersetzt Irmela Schautz in zauberhafte Illustrationen, detailreich, farbenfroh und versehen mit einer Prise Schalk. Text und Illustrationen ergänzen sich auf kongeniale Weise und machen das Buch dadurch zu einem wahren Kleinod!

Veröffentlicht am 16.02.2021

Kommentare

Andrea Schomburg vom 16.02.2021

Was für eine wunderbare lustige federleichte Rezension - ich habe mich so gefreut! Ganz herzlichen Dank!

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