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Büchervitrine #4

Kinder haben Rechte! So lautet das Motto der diesjährigen Erzählnacht, die im November wieder in vielen Schulen, Bibliotheken oder Kindergärten durchgeführt wird. Im Buch «Amy und die geheime Bibliothek» geht es um ein Recht, welches uns bestimmt nicht auf Anhieb einfällt, weil es uns ganz selbstverständlich erscheint. Doch alles der Reihe nach: Als Amy, bekennende Buchliebhaberin und Vielleserin, in der Schulbibliothek ihr Lieblingsbuch «Gilly Hopkins- eine wie keine» ausleihen will, ist es nicht da. Nichts besonderes, wird man nun denken, schliesslich ist es eine Bibliothek. Doch hat ausser Amy schon seit Jahren niemand mehr dieses Buch ausgeliehen und das macht sie stutzig. Als sie dann den Grund für das Fehlen des Buches erfährt, ist das sonst so ruhige und besonnene Mädchen ausser sich: der Elternrat der Schule hat entschieden, dass das Buch für Kinder im Grundschulalter 'schädlich' ist und es deshalb kurzerhand aus der Bibliothek entfernen lassen. Amy kann es nicht fassen! Wieso können Eltern darüber entscheiden, welche Bücher in der Schulbibliothek stehen dürfen? Auch die Bibliothekarin kann es nicht fassen und wendet sich mit einer flammenden Rede an die Schulleitung. Sie plädiert auf das Recht der Kinder, sich ihre Lektüre selbst auszuwählen, sich selbst eine Meinung zu bilden und so eigene Vorlieben zu entwickeln- vergebens! Doch zum Glück lässt Amy sich nicht kleinkriegen und heckt zusammen mit ihrer besten Freundin einen genialen Plan aus: sie richtet in ihrem Spind eine geheime Bibliothek ein! Dort können genau die Bücher ausgeliehen werden, die aus der Schulbibliothek entfernt worden sind. Zu Amys eigenem Erstaunen findet die Bibliothek grossen Zulauf- es tauchen Mitschüler auf, von denen sie niemals geglaubt hätte, dass sie je ein Buch lesen. Es werden Bücher gespendet und Buchtipps ausgetauscht, das Sortiment ständig erweitert. Doch so sehr Amy den Erfolg auch geniesst, es ist nicht die richtige Lösung; viel lieber würde Amy erreichen, dass in der Schulbibliothek wieder eine breite Auswahl an Büchern erhältlich ist, etwas für jeden Lesegeschmack. Ob ihr das gelingt? Lest selber...

Das Buch ist ein flammendes Plädoyer für das Recht auf freie Lektürenwahl für Kinder- von Comic bis Sachbuch, Liebesschnulze bis Krimi. Denn nur wer eine Auswahl hat, kann auch eigene Vorlieben entdecken!

Und wer nun denkt, das dieses Recht eine Selbstverständlichkeit ist, der wird im Nachwort eines Besseren belehrt: das Buch beruht nämlich auf wahren Tatsachen: in einigen Staaten Amerikas ist es gang und gäbe, dass Elternräte kontrollieren, welche Bücher in der Schulbibliothek stehen und sich dafür einsetzen, dass «Gilly Hopkins- eine wie keine», Bücher von Roald Dahl oder die «Harry Potter»-Bände von J.K. Rowling dort nicht zu finden sind!

Veröffentlicht am 07.05.2019

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