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#trotzcorona Buchtipp 27

Wenn ein Wort auf die letzten vier Wochen sicherlich NICHT zutrifft, dann ist es «normal». Da sind wir uns wohl alle einig und müssen nicht lange darüber diskutieren. Doch nicht immer ist es so klar, was normal ist und was eben nicht. Was bedeutet denn eigentlich normal und wer bestimmt, ob etwas normal ist oder nicht? Und wieso möchten wir alle etwas Besonderes sein, schämen uns aber, wenn wir an unserem Körper etwas entdecken, das tatsächlich besonders ist? Wieso haben wir dann das Gefühl, wir seien nicht ganz normal?

Im Buch «Wie siehst du denn aus?» geht Sonja Eismann genau dieser Frage nach. Sie erklärt einfach und leicht verständlich anhand einleuchtender Fakten auf, wieso es Normalität überhaupt nicht gibt. So erfährt man zum Beispiel, dass früher eine Monobraue, d.h. Brauen, die über der Nase beinahe zusammenwachsen immer mal wieder en vogue waren und als Zeichen für Intelligenz galten. Später behauptete ein italienischer Arzt, dass man Verbrecher an ihrem Aussehen erkennen kann, unter andere an «buschigen Augenbrauen, die sich über der Nase treffen». Damit war es mit dem guten Ruf der Monobraue natürlich vorbei. Auch die Vorstellung davon, wie ein perfekter Bauch auszusehen hat, hat sich im Lauf der Jahre immer wieder geändert. Wo heute ein Sixpack als das Ideal gilt, war früher ein möglichst grosser, dicker Bauch das Zeichen für Wohlstand. Und wie es bei den Haaren aussieht, wissen wir wohl alle: wer glattes, dünnes Haar hat, wünscht sich eine füllige Lockenpracht, wer krause Haare hat, kauft sich ein Glätteisen, um die Haare zu strecken. Das Fazit des Buches: Schön ist oft das, was besonders schwer zu haben gibt und normal gibt es nicht, weil die Ansicht darüber, was normal ist, sich immer wieder ändert. Und noch etwas sehr Wichtiges nimmt man aus der Lektüre dieses Buches mit: wir sollten weniger Zeit damit verbringen, unseren Körper kritisch nach Merkmalen abzusuchen, die «nicht normal» sind und diese dann zu verstecken oder zu ändern, sondern ihn vielmehr genau dafür bewundern, wie unglaublich wandlungs- und anpassungsfähig er ist und wie besonders jede und jeder Einzelne von uns ist!

Veröffentlicht am 13.04.2020

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