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#trotzcorona Buchtipp 43

Als Ahmet neu in Alexas Klasse kommt, ist für sie sofort klar: mit diesem Jungen möchte sie sich anfreunden! Nicht nur wegen der Löwenaugen, sondern auch deshalb, weil es nie einfach ist, neu in eine Klasse zu kommen. Besonders dann nicht, wenn man neben Clarissa sitzen muss, die Jungs prinzipiell doof findet und Ahmet einfach ignoriert. Und dann gibt es ja uch noch Brendan-den-Quälgeist und seine Freunde, die dem Neuen das Leben zusätzlich schwer machen. Gute Freunde kann Ahmet als mehr als gebrauchen!

Doch das mit dem Anfreunden ist viel schwieriger, als sich das Alexa gedacht hat. Ahmet ist sehr schüchtern, spricht mit niemandem und ist in den Pausen immer gleich verschwunden. Es scheint fast so, als hätte er ein Geheimnis, welches er mit niemandem teilen will. Natürlich gibt es sofort Gerüchte und Spekulationen, alle wissen etwas anderes über den Neuen zu berichten. Ob er tatsächlich am Ort, wo er früher gewohnt hat, von der Schule geflogen ist und deshalb nicht mit den anderen in die Pause darf? Oder hat er Angst davor, entführt zu werden und versteckt sich deshalb immer im Schulzimmer? Schliesslich erfahren Alexa und ihre Mitschüler Ahmets wahre Geschichte, und die ist viel weniger spektakulär als alle Gerüchte, dafür umso trauriger: Ahmet ist mit seiner Familie aus Syrien geflüchtet, hat unterwegs aber seine Eltern und die kleine Schwester verloren und ist schliesslich ganz alleine in England angekommen. Natürlich schwirren Alexa und ihren Freunden sofort jede Menge Fragen im Kopf herum, sie müssen alle Informationen zuerst einmal einordnen, bei den Eltern nachfragen, was diese Geschichte, welche Ahmet erzählt hat, überhaupt zu bedeuten hat. Natürlich beantworten nicht alle Eltern die Fragen gleich, es werden verschiedene Ansichten zum Thema Flüchtlinge und Migration geäussert und so bilden sich auch die Kinder ganz verschiedene Meinungen dazu.

Für Alexa und ihre Freunde ist jedoch klar, dass sie Ahmet helfen müssen, den Rest seiner Familie wieder zu finden. Leider bleibt ihnen dafür nicht mehr viel Zeit, denn bald schon sollen die Grenzen geschlossen werden- hat Alexa im Bus von zwei Erwachsenen gehört. Da muss ein genialer, todsicherer Plan her, der auf Anhieb funktioniert! Die einzige Person, die es selbst in der Hand hat, Ahmet zu helfen ist- die Queen! Und so starten Alexa, Josie, Tim und Michael in das wohl grösste und auch gefährlichste Abenteuer ihres Lebens!

«Der Junge aus der letzten Reihe» ist ein eindrückliches und feinfühliges Buch zum Thema Migration. Es greift wichtige Fragen zum Thema auf und regt zum Nachdenken an. Besonders geeignet ist es meiner Meinung nach zum Vorlesen in einer Klasse, als Auftakt oder Begleitung zur Auseinandersetzung mit dem Thema im Unterricht. Geschrieben ist das Buch aus der Perspektive von Alexa, was sehr erfrischend ist, denn es zeigt, wie anders Kinder mit dem Thema umgehen. Sie stellen sich dem Thema ganz unverbraucht und mit einer kindlichen Naivität, suchen nach einfachen Lösungen und versuchen diese ohne gross nachzudenken, umzusetzen. Dass das nicht immer so gut ausgeht wie in diesem Buch, ist klar, doch würde es uns Erwachsenen manchmal auch gut anstehen, nicht zuerst nach den Problemen zu suchen, sondern Lösungen anzugehen!

Veröffentlicht am 29.04.2020

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