#trotzcorona Buchtipp 51

Zugegeben, bis zum ersten August und damit bis zu unserem Nationalfeiertag ist es noch ein ganzes Weilchen hin. Trotzdem möchte ich es nicht verpassen, euch dieses aussergewöhnliche, geniale, künstlerische Buch vorzustellen. Bereits 1962 hat die Schweizer Grafikerin die bekannte Tellgeschichte auf ihre ganz eigene Weise neu erzählt: nämlich nur mit Symbolen, gänzlich ohne Text. Und, auch das eine Besonderheit: es ist kein klassisches Bilderbuch, sondern ein Leporello. Diese ungewöhnliche Buchform macht es möglich, die ganze Geschichte an einem Stück, als ein einziges Bild zu lesen und zu erzählen. Im letzen Jahr hat der NordSüd-Verlag dieses Kunstwerk noch einmal neu aufgelegt, so dass auch wir noch die Chance haben, uns im Symbole lesen zu üben. Zum besseren Verständnis sollte man die Geschichte schon kennen, so dass man sich ganz auf den grafischen Aspekt konzentrieren kann. Also würde ich vorschlagen, ihr lest zuerst eine klassische Ausgabe des «Tell» und geniesst das Kunstwerk von Warja Lavater.

Vielleicht geht es euch ja auch so wie mir: mich hat das Buch und diese besondere Erzählweise inspiriert und ich habe mir bereits überlegt, welche Geschichte ich vielleicht selbst einmal mit Symbolen erzählen könnte. Gerade in der jetzigen Zeit kann ich mir das sehr gut als spannende Kreativaufgabe vorstellen. Ich werde euch auf jeden Fall auf dem Laufenden halten, was und ob etwas dabei herauskommt. Auch für den Kunst- oder Deutschunterricht könnte ich mir die Umsetzung eines Textes mit Symbolen sehr gut vorstellen und bin mir sicher, dass gerade grössere Kinder und Jugendliche an diesem Experiment Spass haben. Warja Lavater hat neben dem Tell auch weitere Geschichten mit Symbolen umgsetzt, zum Beispiel Märchen. Wieso nicht einmal mit einer Schulklasse diese besondere Märchendaption anschauen und ausprobieren?