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Von Ickabog, dem bösen Ungeheuer, Fred, dem Furchtlosen und einem wirklich mutigen Mädchen

Es war einmal ein kleines Land, das hieß Schlaraffien und wurde seit Jahrhunderten von einer langen Reihe von Königen mit blondem Haar regiert. Zu der Zeit, von der ich hier schreibe, herrschte König Fred, der Furchtlose. Das mit dem "der Furchtlose" hatte er am Tag seiner Krönung selbst verkündet, weil es zusammen mit Fred so schön klang, und außerdem, weil er einmal eine Wespe gefangen und totgeschlagen hatte – und das ganz alleine, wenn man die fünf Diener und den Stiefelknecht nicht mitzählte.

Für ihr neues Buch, ein Vorlesebuch für Kinder ab 8 Jahren, hat Joanne K. Rowling den typischen Märchenbeginn gewählt. Und tatsächlich führt sie uns dieses Mal nicht in eine Welt voller fantastischer, bisweilen unheimlicher und furchteinflössender Wesen, sondern in eine zauberhafte Märchenwelt. Auch wenn diese dann doch nicht ganz so zauberhaft und idyllisch ist, wie es am Anfang den Anschein macht. Irgendwo im äussersten Zipfel von Schlaraffien wohnt nämlich ein Ungeheur namens «Ickabog». Gesehen hat es noch keiner, doch gehört haben schon alle davon und man erzählt sich, dass dieses Ungeheuer Kinder frisst, die nicht brav sind. Diese Geschichte kommt nicht nur manchen Eltern entgegen, wenn sie mit ihrem Latein am Ende sind. Auch die beiden Diener von «Fred, dem Furchtlosen», Spuckelwert und Schlapperlot, machen sich die Angst der Menschen vor dem Ickabog zu Nutze und stellen flugs neue Regeln für das Volk auf - natürlich im Namen von Fred- um dessen Rechte immer mehr einzuschränken. Doch so einfach können die beiden machtgierigen Diener ihr Volk nicht an der Nase herumführen: Willa Wonnegleich zum Beispiel glaubt- wenigstens zu Beginn- nicht, dass die neuen Regeln tatsächlich vom gutmütigen Fred kommen. Und der mutigen Lilli ist sofort klar, dass er hier nicht mit rechten Dingen zugeht.

Joanne K. Rowling hatte den «Ickabog» eigentlich schon vor zehn Jahren als Einschlafgeschichte für ihre Kinder geschrieben, die Geschichte dann aber unvollendet zur Seite gelegt. Während des Lockdowns im letzten Frühling hat sie das Buch dann endlich zu Ende geschrieben und als Fortsetzungsgeschichte ins Netz gestellt. Zusätzlich hat die Autorin zu einem Illustrationswettbewerb aufgerufen. So ist das Buch schliesslich in 26 verschiedenen Ausgaben erschienen, jede mit anderen Bildern. «Der Ickabog» ist also nicht nur ein tolles Vorlesebuch, sondern auch ein richtiges Kunstwerk mit wunderschönen, bunten, einzigartigen Illustrationen. Das Beste aber ist: das Buch ist so dick, dass man auch nach dem Vorlesetag morgen noch für ein Weilchen mit gutem Lesestoff versorgt ist und tief in diese Märchenwelt eintauchen kann!

Veröffentlicht am 25.05.2021

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